Damit hat kaum jemand gerechnet, aber der VC Kanti und Trainer Nicki Neubauer haben ihre Hausaufgaben vor dem Challenge-Cup-Hinspiel bei Mladost Zagreb akribisch gemacht und in einen 3:0-Sieg umgesetzt.
Ein 3:0 in einer fremden Halle, und das im ersten Europacupmatch seit 2014 – damit hat der VC Kanti alle überrascht und gewiss auch sich selber. «So deutlich hatten wir das hier sicher nicht erwartet», bestätigte der ob des Spiels und des klaren Resultats sehr zufriedene Kantipräsident Sandro Poles beim Nachtessen mit dem Team. «Wir, das heisst Trainer Nicki Neubauer und sein Staff, haben aber auch in der Vorbereitung sehr viel getan dafür, haben viele Videos genau studiert und daraus die richtige Strategie entwickelt.» Bezüglich der Serviceziele sei fast alles aufgegangen, jedenfalls habe eine kroatische Abnahmespielerin bereits im ersten Satz ausgewechselt werden müssen, erklärte Poles. Auch das Angriffsspiel funktionierte sehr gut.
Service als Schlüssel im Spiel
Im ersten Satz, in dem die Schaffhauserinnen dank den starken Services von Anfang an dominierten und schnell 7:2 führten, sei es praktisch perfekt gelaufen. Neubauer hatte auf eine Formation mit Zuspielerin Vivian Guyer, Diagonalangreiferin Chantale Riddle, den Aussenangreiferinnen Karla Klaric und Korina Perkovac, auf den Mittelblock mit Katerina Holaskova und Jessica Wagner sowie auf Libera Johanna Edberg gesetzt. Die Kroatinnen hatten diesem eingespielten Ensemble bis zum 25:16 nichts entgegenzusetzen.
Auch im zweiten Satz ging es in ähnlichem Stil weiter: Karla Klaric (24), die Kroatin, die im Club Mladost Zagreb vor ihrer Profikarriere gross geworden war und vor der Partie in freundschaftlicher Verbundenheit ein paar Trikots überreicht erhielt, antwortete nicht mit einem Gegengeschenk. Mit einer Serviceserie schraubte sie vielmehr das Skore gleich einmal auf 5:0 und sorgte dafür, dass ihr Club erneut nicht richtig in die Partie fand. Zwar fiel bei 12:12 einmal der Ausgleichspunkt, aber der VC Kanti hatte über 16:14, 21:17, 24:18 bis zum 25:20 das Heft fest in der Hand.
Der knappste Durchgang war dann der dritte, als die Kroatinnen bei 10:8 und 11:9 zwischenzeitlich die Führung übernahmen. «Da konnten sie unser Team mit ihren Services vermehrt unter Druck setzen», beschrieb es Sandro Poles. Aber nicht allzu lange, denn beim zweiten technischen Time-out führte bereits wieder Kanti mit 16:13. Es blieb zwar enger als zuvor, aber am 25:21 nach total 74 Spielminuten gab es nichts mehr zu rütteln. «Das ist sicher positiv für das Rückspiel, aber gewonnen ist noch nichts», warnt Präsident Poles vor verfrühter oder übermässiger Euphorie. «Erst müssen wir im Rückspiel nochmals zwei Sätze für uns buchen.»
Infos Statistik Bilder Bericht CEV
Challenge Cup/Sechzehntelfinal. Hinspiel: Mladost Zagreb – VC Kanti SH 0:3 (16:25, 20:25, 21:25). -Dom Odbojke Bojan Stranic. – 250 Zuschauer. – SR: Momirov Ivan (Bulgarien)/Juracek Miroslav (Slowakei). – Spieldauer: 24, 24, 26 = 74 Minuten. – Satzverlauf: 2:7, 5:8, 10:11, 11:14, 12:16, 15:22, 16:25; 0:5, 2:6, 5:10, 8:10, 12:12, 13:15, 14:16, 15:18, 17:19, 17:21, 18:24, 20:25; 10:8, 11:9, 12:12, 12:13, 13:16, 14:20, 17:21, 19:22, 21:23, 21:25. – Zagreb: Pavicic Katarina, Butigan Bozana, Stimac Lara, Grabavica Mika, Volmut Antonia, Pazin Iva, Kulic Dinka, Freund Mirta, Lukic Mila, Vrbanc Valentina, Jurisic Iva; Liberas: Matic Ana, Rajkovic Matea. – Kanti: Perkovac, Riddle, Guyer, Holaskova, Wagner, Klaric, Libero Edberg Vieira; eingewechselt: Lowak (für Perkovac im 3. Satz), Smiljkovic (für Wagner beim Service); Mebus, Pavlovic. – Rückspiel: VC Kanti – Mladost Zagreb (Mi, 5.12., 20.00 Uhr, BBC-Arena)