Der VC Kanti im 100. Europacupspiel

Erstellt am: 13.02.2019

Nach rund neunstündiger Carfahrt traf das Team des VC Kanti gestern in Nova Gorica (SLO) ein, wo heute Abend (18.00 Uhr) das Rückspiel in den Viertelfinals des CEV-Challenge-Cup ansteht.

Schneller als erwartet erreichte die Delegation des VC Kanti nach der frühen Abfahrt des Teamcars um 5.30 Uhr den heutigen Spielort Nova Gorica. «Die Stadt ist schön, modern. Vom Hotel aus blicken wir auf ein Schloss, es hat viele Spielcasinos», berichtete Kanti-Präsident Sandro Poles aus Slowenien. Doch gestern Abend führte der Weg die Gruppe in die Halle, wo heute ab 18.00 Uhr der Verein ermittelt wird, der in die Halbfinals des CEV-Challenge-Cup einzieht. Nach dem 3:1-Erfolg in Schaffhausen stehen die Chancen des Heimteams nicht schlecht. Doch so abwegig sei auch ein Weiterkommen des VC Kanti nicht, zeigt sich Sandro Poles optimistisch. «Wir hatten ein Loch, zudem stand Karla Klaric kaum auf dem Feld.» Um in die Runde der letzten Vier zu kommen, muss der VC Kanti das heutige Spiel mit 3:1 bzw. 3:0 gewinnen und sich anschliessend im Golden Set durchsetzen.

Auf den Sieger dieses Viertelfinals wartet im Halbfinal eine längere Reise: Es geht entweder auf die griechische Insel Santorini zu AO Thiras oder in die Türkei zu Aydin BBSK (Hauptstadt der gleichnamigen Provinz an der Ägäis-Küste, rund 80 km vom Meer entfernt); das Hinspiel ging mit 3:2 zugunsten der Türkinnen aus. Im anderen Halbfinal läuft es auf ein Duell zwischen Volero Le Cannet (FRA) und Saugella Monza hinaus, die beide ihre Hinspiele 3:0 gewannen.

Die Partie in Slowenien ist der 100. Einsatz des VC Kanti im Europacup. Nach der Premiere Mitte November 1994 gegen Celik Zenica (beide Spiele wurde in Schaffhausen mit 3:0 gewonnen) stand Anfang Dezember 1994 die erste Auswärtsreise an, die nach Slowenien führte. Auch gegen Zgornja Savinjsja gab es zwei 3:0-Erfolge. Die bislang weiteste Reise bislang führte zweimal auf die Azoren zu Ri­beirense Pico.

Impression aus dem gestrigen Training des VC Kanti in Nova Gorica. BILD WERNER SCHLÄPFER

Bilder Training    Infos CEV

Nova Gorica – eine Reise direkt an die slowenisch-italienische Grenze

Die rund 730 km lange Reise führt den VC Kanti zum zweiten Mal nach dem Europacupdebüt 1993 nach Slowenien. Diesmal nach Nova Gorica (zu Deutsch Neu-Görz), eine Stadt im Südwesten Sloweniens, die unmittelbar an der italienischen Grenze liegt. Die Landeshauptstadt Ljubljana (Laibach) ist mit 65 km weiter entfernt als die bekannte italienische Küstenstadt an der Adria, Triest, die in 35 km zu erreichen ist. Ins benachbarte Udine sind es rund 50 km. Die Gemeinde Nova Gorica zählte heute rund 37 000 Einwohner. Entstanden ist sie 1947 infolge der Grenzziehung zwischen Italien und Jugoslawien im Frieden von Paris, welcher die Stadt Görz teilte. Der Grossteil der Stadt verblieb bei Italien, kleinere Vorstädte und der 1945 von jugoslawischen Partisanen besetzte Bahnhof der Wocheiner Bahn wurden Jugoslawien zuerkannt. Die Staatsgrenze verläuft über den Bahnhofsvorplatz (Piazza Transalpina). 1948 wurde der Grundstein für Nova Gorica gelegt, eine Stadt vom Reissbrett, das bedeutendste Urbanismusprojekt des Stadtplaners Edvard Ravnikar. Aufgrund des Schengen-Abkommens kann die Staatsgrenze seit Dezember 2007 ohne Kontrolle überschritten werden.

Text: Reinhard Standke

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