Erstellt am: 16.04.2018
Das erste Play-off-Spiel um die Bronzemedaille im Frauenvolleyball zwischen dem VC Kanti und dem TS Volley Düdingen wogte über zwei Stunden lang auf und ab. Am Schluss siegten die Gäste mit 15:13 im Tiebreak.
VOLLEBALL. Wieder einmal sahen die 369 Fans in der BBC-Arena einen totalen Volleyball-Krimi, der alles enthielt, was diesen Sport so attraktiv macht: Tolle Angriffs- und Rettungsaktionen auf beiden Seiten, viel Spannung und eine zum Schluss kaum zu überbietende Dramatik. Denn der VC Kanti hatte nach den zwei ersten verlorenen Sätzen (je 21:25) gegen die gut gestarteten und leicht besseren Düdingerinnen das geschafft, was wie schon im Viertelfinale gegen Neuenburg UC kaum mehr zu erwarten gewesen war: Die Wende zum 2:2 und nach mehrmaliger Dreipunkteführung im Tie-Break (vom 9:6 bis zum 12:9) die grosse Chance zum erneuten Erfolg im fünften Satz. Im Gegensatz zu den Partien in Neuenburg vergassen die Schaffhauserinnen diesmal aber, den Sack bis zum 15. Punkt auch noch zuzumachen und sich damit den (kleinen) Vorteil für die beiden folgenden Auswärtsspiele zu sichern.
Schade war das aus Schaffhauser Sicht, denn zwingend schien es nicht, die Partie in der Kurzentscheidung aus den Händen zu geben. Doch in der Nervensportart Volleyball ist immer alles möglich, und so glaubten die Düdingerinnen bis zuletzt an ihre Chance und nützten die kleinen Schwächen auf Schaffhauser Seite in der Entscheidungsphase gnadenlos aus. Beim Stand von 10:7 nahm Kantitrainer Nicki Neubauer erneut den Doppelwechsel vor, der ihm zuvor Glück gebracht hatte: Captain Natalia Cukseeva für Zuspielerin Vivian Guyer und die zweite Passeuse Caila Stapleton für Angreiferin Korina Perkovac. Damit war die Zuspielerin für die folgenden drei Rotationen im Hinterfeld, was normalerweise ein Vorteil ist, da damit weiterhin drei Angreiferinnen angespielt werden können.
Zora Widmer behielt die Ruhe
Bis zum 12:9 und 13:11 ging diese Rechnung auch auf, und es fehlten dem VC Kanti da nur noch zwei Punkte zum Sieg. Die Spannung in der Halle war kaum mehr zu überbieten. In der Folge behielten indes die routinierten Gäste die Ruhe und kamen durch einen Blockout-Smash der starken Schweizerin Ines Granvorka zum 13:12. Und mit dem Einwechseln von Zuspielerin Zora Widmer für die serviceschwache Mittelblockerin Kerley Becker hatte Trainer Dario Bettello zudem ein glückliches Händchen. Dass Zora Widmer gut serviert, weiss man beim VC Kanti aus ihrer langen Zeit in Schaffhausen natürlich bestens. Und es gelang ihr genau das von ihrem Trainer erhoffte, sie servierte den Satz für Düdingen kühl zu Ende. Die entscheidenden zwei Punkte buchte Topskorerin Danielle Harbin (USA), die zuvor mit 19 Punkten und 15 Fehlern viele Aufs und Abs erlebt hatte.
«Da war schon auch etwas Glück dabei», freute sich Bettello, denn diese Partie hätte auch anders enden können. Aber unverdient war es gewiss nicht für Düdingen, das einen sicher geglaubten Sieg beinahe noch abgegeben hätte. So eng war es. Die Freiburgerinnen mit der konstant spielenden Schweizer Passeuse Kristel Marbach waren wohl um eine Spur ausgeglichener besetzt als die Schaffhauserinnen, die vor allem dank gutem Servicespiel und super Kampfgeist ins Spiel zurückgefunden hatten (25:15 und 25:21 in den Sätzen 3 und 4). Korina Perkovac und Anja Lutz taten sich bei den Services hervor, sie waren mitverantwortlich für die vorübergehende Wende des Spiels. Trotz der Niederlage bleibt dem VC Kanti noch Hoffnung auf die Bronzemedaille, auch wenn er jetzt zweimal auswärts gewinnen müsste. Dieser Coup ist ihm ja schon in Neuenburg gelungen. Weil die Partien am 18. und 25. April zweimal an einem Mittwoch angesetzt sind, dürfte das wohl noch schwieriger werden. Denn unter der Woche reisen zu müssen, ist selten ein Vorteil für das Gastteam. Aber, wer weiss, vielleicht läuft diesmal alles ganz anders. Zu hoffen ist es für den VC Kanti.
So geht es weiter mit dem 2. Spiel
Das zweite Spiel in der Play-off-Serie zwischen dem VC Kanti und TS Volley Düdingen findet am kommenden Mittwoch statt. Gespielt wird um 20.00 Uhr in der Sporthalle Leimacker.
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