Die Auseinandersetzungen zwischen Düdingen und dem VC Kanti verliefen in dieser Saison zumeist spannend und hochdramatisch, so wie gestern Kanti wieder beim zweiten Spiel um die Bronzemedaille erneut mit 2:3 (13:15 im Tiebreak) verlor.
Die beste Angreiferin des VC Kanti, Captain Natalia Cukseeva, lanciert beim 2:3 in Düdingen einen Angriff. BILD WERNER SCHLÄPFER
Hans-Christoph Steinemann, Düdingen
VOLLEYBALL. Das Glück, das dem VC Kanti noch im Play-off-Viertelfinal in Neuenburg bei Tiebreak-Siegen zweimal hold war, wiederholte sich in den Auseinandersetzungen um die Bronzemedaille gegen TS Volley Düdingen leider nicht. Schon am letzten Samstag hatten die Schaffhauserinnen zu Hause sehr unglücklich mit 13:15 im Tiebreak verloren, und auch gestern in der mit 513 Zuschauern besetzten, stimmungsvollen Leimackerhalle wiederholte sich leider dieses Szenario. Der VC Kanti war mit zweimal 25:23 und damit einer 2:0-Satzführung ausgezeichnet in die Partie gestartet. Service und Block funktionierten bestens, die Schaffhauserinnen konnten viel Druck auf ihre Gegnerinnen ausüben. Einen sehr guten Tag hatte vor allem Captain Natalia Cukseeva, die am Schluss mit 21 Punkten weitaus beste Skorerin war.
Wende im dritten Satz
Im dritten Abschnitt kippte dann das Spiel ziemlich schnell auf die Seite des Heimteams. Vom 2:3 bis zum 15:7 ging es schnell, ohne dass der VC Kanti noch eine Antwort darauf gehabt hätte. «Ja, in der langen Pause haben sie einen guten Change gemacht», musste Kantitrainer Nicki Neubauer in seiner Spielanalyse konstatieren. «Sie haben anders als zuvor nun viel mehr über aussen gespielt.» Damit hatte sein Team einige Probleme, bis es darauf eingestellt war. Der Satz ging nämlich mit 25:9 in lediglich 18 Minuten auf ziemlich krasse Art zu Ende.
Aber das endgültige Ende war das zum Glück nicht, Nicki Neubauer konnte die Performance seines Teams wieder stabilisieren im vierten Durchgang (25:18), in dem der VC Kanti bis zum 18:18 wieder praktisch gleichwertig aufspielte. Allerdings hatte er der Serviceserie von Routinière Sabel Moffet bis zum 25:18 zu wenig entgegenzusetzen. Block und Service waren die Elemente, in denen Düdingen klar zulegte und der VC Kanti eher abbaute.
Im Entscheidungssatz war es, wie das im Volleyball so oft der Fall ist, wieder eine ausgeglichene Angelegenheit. Dank erneut grossem Kampfgeist und auch Siegeswillen, den Natalia Cukseeva und Angela Lowak mit je vier Punkten am eindrücklichsten verkörperten, blieb die Partie bis zum 11:11 sehr ausgeglichen und hätte auf beide Seiten kippen können. Schade war, dass Schiedsrichter Grellier mit einigen nicht gepfiffenen Unsauberkeiten auf Düdinger Seite wohl etwas gar einseitig entschied. Kantitrainer Nicki Neubauer regte sich jedenfalls fürchterlich auf und redete auch nach Spielschluss vehement auf die Unparteiischen ein. Am Schluss standen er und der VC Kanti als Verlierer da, da ist der Aerger auch ein bisschen verständlich. Denn Düdingen war um Haaresbreite besser und hat sich den 3. Platz verdient. «Ich war eine ganze Minute lang enttäuscht. Die ist jedoch sogleich gekippt in Motivation für die nächste Saison, in der wir voll angreifen wollen», sagte der trotzig zufriedene Nicki Neubauer.
Bilder Werner Schläpfer
Frauen-Volleyball: Play-off-Stände
Final (best of 5): Volero Zürich (1.) – Aesch-Pfeffingen (2.) 1:1. Fortsetzung am Freitag (19.30, in Oerlikon).
Frauen. Um Platz 3 (best of 3): Düdingen – VC Kanti SH 3:2. – Endstand: 2:0.
Volero Zürich schlägt zurück
Im Play-off-Final der Frauen gelang Volero Zürich im zweiten Spiel der Best-of-5-Serie gegen Aesch-Pfeffingen (Trainer Andi Vollmer) mit einem 3:1-Heimsieg die erwartete Reaktion auf die überraschende 1:3-Auswärtsniederlage am letzten Samstag. Die Baselbieterinnen hatten mit ihrem Auftaktsieg nicht nur die grosse Mehrheit der Prognostiker Lügen gestraft, sondern mit ihrem Erfolg auch der laufenden Final- serie unvermittelt Brisanz verliehen.
Gleichwohl bleibt Volero bleibt klarer Favorit, Aesch-Pfeffingen ist aber ein ernst zu nehmender Gegner. Volero Zürich hat zwar den zweiten Playoff-Final gegen Aesch-Pfeffingen mit 3:1 gewonnen, verstiess allerdings auf dem Weg zu diesem hart erkämpften Erfolg in der Schlussphase gegen die Vorschrift, wonach «stets zwei lokal ausgebildete Spielerinnen» im Einsatz stehen müssen. (sda)