Der VC Kanti konnte das Rückspiel des CEV Challenge Cups nicht zu seinen Gunsten gestalten. Nach der 1:3-Heimniederlage verlor das Team gestern in Nova Gorica mit 0:3. Erneut geschont wurde Chantal Riddle.

Wie im Hinspiel vor einer Woche war die höhere Fehlerquote beim VC Kanti entscheidend für das Spielergebnis und damit das Weiterkommen im CEV Challenge Europacup. Mit zwei Siegen (3:1 und 3:0) setzte sich der slowenische Club aus Nova Gorica im Viertelfinal gegen die Schaffhauserinnen durch. Er trifft in der Runde der letzten vier auf den türkischen Verein Aydin BBSK.

Wie vor einer Woche schonte der VC Kanti eine seiner Topspielerinnen. Stand im Heimspiel Karla Klaric, die sich eine Woche zuvor am Rücken verletzt hatte, nur für vier Bälle auf dem Feld, war gestern in Nova Goric die weiterhin an Fussschmerzen leidende Angreiferin Chantale Riddle zwar parat, wurde von Trainer Nicki Neubauer angesichts des doch klaren Spielverlaufs dennoch geschont. Riddle leidet an Schmerzen an dem Fuss, an dem sie sich im Dezember 2017 nach einem Teilabriss des hinteren Schienbeinmuskels operieren lassen musste. Die Amerikanerin verpasste den weiteren Verlauf der Saison 2017/2018 und konnte erst im letzten Herbst nach und nach wieder in das Spielgeschehen einsteigen. Offenbar treten nun bei starker Belastung erneut Schmerzen auf, wie Kanti-Präsident Sandro Poles berichtete.

Auf geht’s: Die Kanti-Spielerin Jessica Wagner (15) greift gegen Tina Grudina (16, Nova Gorica) an. BILD WERNER SCHLÄPFER

Auf geht’s: Die Kanti-Spielerin Jessica Wagner (15) greift gegen Tina Grudina (16, Nova Gorica) an. BILD WERNER SCHLÄPFER

Mehr Fehler als beim Gegner

«Wir hatten gehofft, dass wir die Paarung noch zu unseren Gunsten wenden können. Für die Lokalmedien war indes klar, dass ihr Team in die nächste Runde kommt», so Poles aus Nova Gorica. Und das Heimteam machte seine Ambitionen schnell klar. «Sie spielten ihr Spiel, konstant und ohne Einbruch wie im zweiten Satz des Hinspiels», so der Vereinspräsident, der als Teammanager mit nach Slowenien gereist ist. Nach dem 2:2-Zwischenstand zog das Heimteam schnell auf 8:2 und 16:6 davon. «Unser Team machte viele Fehler, im Angriff, in der Verteidigung und in der Annahme», erläuterte Sandro Poles. So weist die Statistik 12, 11 und 10 Fehler in den einzelnen Sätzen auf (gegenüber 7, 4 und 10 bei Nova Gorica). Kanti kam im ersten Durchgang bei drei Service von Vivan Guyer, die für Anna Mebus auf der Zuspielposition eingewechselt wurde, zwar auf 16:18 heran, das Heimteam zog anschliessend aber auf 25:18 davon.

Im zweiten Satz blieb der VC Kanti mit etwas besserem Spiel und stärkeren Angriffen zwar bis zur 10:9-Führung dran, musste aber dann die Gegnerinnen bis auf 11:20 davonziehen lassen. Da wurde klar, dass das Unterfangen des VC Kanti aussichtslos war. Mit einem 25:14 sicherte sich Nova Gorica den entscheidenden Punkt, um den Einzug in den Halbfinal bereits vor Matchende sicherzustellen.

Im dritten Satz war die Luft dann draussen. Das Heimteam wechselte durch, als Topscorerin Tina Lipicer Samek (14 Punkte) draussen war, hielten die Munot­städterinnen den Durchgang zwar bis zum 19:19 offen, gaben jedoch auch diesen mit 20:25 ab. «Sportlich wären wir gern eine Runde weitergekommen», bedauerte Sandro Poles. Das Kanti-Team zeigte sich jedoch in Angriff, Verteidigung und Service schwächer als der Gegner. Einzig das Blockspiel entschieden die Schaffhauserinnen zu ihren Gunsten (9:4).

VC Kanti So geht es weiter

Um eine gute Regeneration zu ermöglichen, verbrachte die Kanti-­Delegation die Nacht in Nova Gorica, wollte aber die 9 bis 10 Stunden dauernde Rückfahrt noch vor 6 Uhr morgens antreten. Am kommenden Samstag folgt dann das Heimspiel gegen das Tabellenschlusslicht VBC Cheseaux. Eine Doppelrunde steht dann in einer Woche an: am Samstag das NLA-Auswärtsspiel in Lugano, am Sonntag, 24. Februar, der Halbfinal im Schweizer Cup daheim gegen Neuenburg.

CEV Challenge Cup. Viertelfinal, Rückspiel: Volley Nova Gorica – VC Kanti 3:0 (25:18, 25:14, 25:20). – Hinspiel 3:1. – Sportna Dvorana. – 430 Zuschauer. – SR: Moula (GRE)/Robles Garcia (ESP). – Spieldauer: 24, 20, 24 = 68 Minuten. – Volley Nova Gorica: Peric (Pass), Kovacic, Velikonja (2 Punkte), Lipicer Samec (14), Grudina (4), Scuka (13); Libero Zampedri; eingewechselt: Kobl, Zbicajnik, Lucas, Blasic. – VC Kanti: Mebus (Pass, 1), Perkovac (2), Lowak (7), Holaskova (7), Wagner (7), Klaric (5), Libero Edberg; eingewechselt: Guyer (2), Smiljkovic; nicht eingesetzt: Riddle, Pavlovic. – Nova Gorica spielt im Halbfinal gegen Aydin BBSK (TUR).

 

Text: Reinhard Standke

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