Die Kanti-Volleyballerinnen haben im Spitzenspiel gegen Aesch-Pfeffingen die misslungene letzte Partie (1:3 im Cup-Halbfinal gegen NUC) vergessen gemacht und den Leader mit 3:0 besiegt. Damit sind sie definitiv Dritte.
Mit ihren wuchtigen Smashes stellte Kanti-Mittelblockerin Jessica Wagner (15) den Aesch-Block vor allem im dritten Satz vor meist unlösbare Probleme. BILD WERNER SCHLÄPFER
Im Vergleich zum letzten Heimspiel legte der VC Kanti gegen die Baselbieter Tabellenführerinnen los wie die Feuerwehr. Dank ihrem starken Blockspiel (sechs direkte Blockpunkte im ersten Satz, Gesamt-Blockbilanz 12:1) und einer gelungenen Serviceserie von Katerina Holaskova gaben die Schaffhauserinnen bis zum 7:2 gleich den Tarif durch. Das Team von Andreas Vollmer zeigte sich nur kurz beeindruckt und holte mit seinen Angreiferinnen Dora Grozer – die Topskorerin buchte total 18 Punkte – und der Brasilianerin Jessica Ventura (insgesamt 11 Punkte, 7 davon im ersten Satz) bis zum 7:6 auf und glich zum 11:11 erstmals aus. Die Partie kippte nun aber nicht, wie das diese Saison einige Male passiert war, es war der VC Kanti, der das Heft in der Hand behielt. Dass Sm’Aesch-Trainer Vollmer bei 13:11 sein erstes Time-out nahm, deutete darauf hin, dass er nicht zufrieden war mit dem Auftritt. Es gab zu viele Fehler, viele Smashes landeten im Aus, die einige Male monierten Blockberührungen wurden vom Schiedsrichterduo selten auch gegeben.
So zog der VC Kanti auf 21:15 und 22:16 davon, ehe sich Aesch bis zum 24:23 nochmals kräftig aufbäumte. Der Startsatz stand nun auf des Messers Schneide, eine Finte der Ex-Kanti-Spielerin Livia Zaugg am Block vorbei ins Aus brachte indes dem VC Kanti den entscheidenden Punkt zum 25:23 und den viel umjubelten Satzgewinn. Im zweiten Abschnitt setzte sich das gute Schaffhauser Spiel fort. Das von Zuspielerin Vivian Guyer breit verteilte Angriffsspiel – mit der nun eifrigsten Punktesammlerin Angela Lowak (5, total 10) – machte es den Gästen schwer, sich am Block und in der Abwehr darauf einzustellen. Das 25:19 in 23 Minuten war ein klares Verdikt.
Im dritten Satz brachte Trainer Vollmer, der im Coaching alles probierte, Monika Chritianska für Livia Zaugg, was zunächst seinem Team Vorteile brachte. Dass Kanti-Trainer Nicki Neubauer schon bei 2:3 ein erstes Time-out nahm, deutete darauf hin, dass er an diesem Abend keine Halbheiten duldete. In der Folge blieb zwar eher Aesch am Drücker (9:13, 12:15), aber der Doppelwechsel Mebus/Guyer und Riddle/Lowak entfachte wieder das Feuer im Team, das es brauchte, um das 3:0 zu sichern. Bei 20:18 versuchte es Vollmer erneut mit einem Time-out, doch auf die Wucht des Kanti-Angriffs mit der über sich hinauswachsenden Jessica Wagner fand er keine Antwort mehr. So blieben die Punkte, die den 3. Platz gegenüber Neuenburg sicherten, verdient in Schaffhausen. Die Zuschauer waren hell begeistert. Damit ist klar, dass es für den VC Kanti im Play-off-Viertelfinal gegen Franches-Montagnes geht (16./17. 3. und evtl. 20. 3). Derweil muss Aesch darauf hoffen, dass der VC Kanti morgen in Düdingen punktet. Sonst gehen die Freiburgerinnen als Erste ins Play-off.