Mit der sensationellen Wende in der Viertelfinalserie gegen Neuenburg UC hat der VC Kanti etwas unmöglich Scheinendes geschafft. Das dürfte sich in der Halbfinalserie gegen Volero Zürich kaum wiederholen lassen …
Obschon es der VC Kanti in dieser Saison bereits einmal geschafft hat, die übermächtigen Seriensiegerinnen aus Zürich zu besiegen – gleich im ersten Saisonspiel am 14. Oktober beendeten sie mit einem tollen 3:2 die 185 Spiele andauernde Zürcher Serie (seit 29. Januar 2012) –, dürfte es diesmal weit schwieriger werden, anstelle von Volero in den Play-off-Final einzuziehen. Dazu bräuchte es in der Best-of-3-Serie – heute, morgen Sonntag oder am nächsten Dienstag – mit zwei Siegen fast schon ein kleines Wunder, hinzu kommt, dass die Vereinsleitung von Volero mit Stav Jacobi nach den Niederlagen im Herbst (auch in Düdingen und Aesch gab es Niederlagen) Konsequenzen gezogen hat im Personalbereich mit Wechseln bei Trainer und Spielerinnen.
Seit diesem Jahr funktioniert das Zürcher Ensemble wieder wie gehabt, gewinnt die entscheidenden Spiele in der NLA meist souverän und nahm das Play-off aus der Poleposition in Angriff, die Aesch-Pfeffingen lange Wochen innegehabt hatte. Den Viertelfinal gegen Franches-Montagnes (8.) überstand das Team von Avital Selinger problemlos, hingegen musste es in der Champions League die Überlegenheit von Vakifbank Istanbul anerkennen: Nach dem 0:3 zu Hause verlor Volero vorgestern auch in der Türkei mit 0:3. Die anstrengende Reise dorthin könnte allenfalls ein Grund dafür sein, dass die Zürcherinnen nicht ganz hundertprozentig konzentriert in die Partien gegen Kanti steigen. Kanti-Trainer Nicki Neubauer wehrt aber sogleich ab und sagt: «Sie haben sich stabilisiert, auch in der Champions League, und lassen keinen Schlendrian mehr zu. Deshalb richten wir uns auf Trainingsspiele mit schönem Wettkampfcharakter für uns ein», stapelt Neubauer tief, der bereits an die Spiele um die Bronzemedaille gegen Düdingen oder Aesch-Pfeffingen (ab 14. April) denkt. Er hat sich am Mittwoch die erste Auseinandersetzung der beiden anderen Halbfinalisten angeschaut, die in Düdingen vor 800 Zuschauern in toller Atmosphäre einen 3:2-Heimsieg ergab. Eher überraschend, aber Neubauer erwartet eh ein drittes Spiel.
Volero wird seine Abschiedstour in der Schweizer NLA – das Team zieht für die nächste Saison nach Südfrankreich um – in diesem Frühling unbedingt mit dem Titel für Stav Jacobi beenden wollen. Beim VC Kanti herrsche nach den tollen Tie-Break-Siegen in Neuenburg natürlich beste Stimmung in den Trainings. Und alle bis auf Chantale Riddle seien fit für heute in Zürich und morgen (17.30 Uhr) in der BBC-Arena, berichtet Nicki Neubauer, der froh ist, dass er wie schon im dritten Spiel gegen NUC wieder auf die junge Neuzuzügerin aus Luzern, Korina Perkovac, zählen kann, die auch nächste Saison in Schaffhausen eine gewichtige Rolle spielen soll.
Text: Hans Christoph Steinemann
Bild: Werner Schläpfer
Volleyball NLA: Play-off-Halbfinals
Best of 3. Spiel 1: Volero Zürich (1. der Qualfikation) – VC Kanti (Sieger Viertelfinal vs. NUC): Heute, 19 Uhr, im Birch Zürich-Oerlikon; morgen Sonntag, 17.30 Uhr, in der BBC-Arena; eventuell 3. Partie am Dienstag (19.30 Uhr, im Birch).
Spiel 2: Aesch- Pfeffingen (2.) – Düdingen (3./Stand 0:1). 2. Partie: Heute, 17 Uhr, in Aesch BL; eventuell 3. Partie morgen Sonntag, 17 Uhr, wieder in Aesch.
Play-off-Final (Best of 5) und Spiele um Platz 3 (Best of 3): Ab dem 14. April.