Ein im Tie-Break hart erkämpfter Sieg für den VC Kanti

Erstellt am: 04.11.2019

Der VC Kanti schien gegen Volley Düdingen auf der Verliererstrasse zu sein, vermochte die Partie jedoch im vierten und fünften Satz noch zu einem 3:2-Sieg zu drehen.

Kanti-Zuspielerin Irina Kemmsies freut sich mit ihren Kolleginnen über einen gelungenen Punkt im Tie-Break. BILD WERNER SCHLÄPFER

Hans Christoph Steinemann

Zum Schluss standen die meisten der begeisterten und nun mitfiebernden 338 Zuschauer in der BBC-Arena beim Stand von 14:8 in Erwartung des ersten Matchballes: Weil die Düdinger Bulgarin Simona Dimitrova ihren Angriffsball ins Netz setzte, war der Match mit 3:2 zugunsten der nun jubelnden Schaffhauserinnen entschieden. Selbstverständlich war das gewiss nicht, denn über weite Strecken waren die solid aufspielenden Gäste das besser und weniger fehlerhafte Team gewesen. Aber, und das ist dem VC Kanti vor allem zugute zu halten, er gab nie auf und Trainer Nicki Neubauer fand die taktischen Lösungen.

Bitterer Ausfall von Steinemann
Ein Schlüsselmoment hatte sich im zweiten Satz ereignet: Die vom Publikum bei der Präsentation herzlich begrüsste Elena Steinemann, die in der Anfangszeit ihrer Karriere von 2009 bis 2014 unter Andreas Vollmer in Schaffhausen gespielt hatte, verletzte sich bei einem Zusammenstoss unter dem Netz so schwer am Fuss, dass sie mit schmerzverzerrtem Gesicht liegenblieb und noch auf dem Platz behandelt werden musste. Später wurde die Unglückliche hinausgetragen und wurde noch während des laufenden Spiels zur Untersuchung ins Spital gebracht. Dabei war Elena Steinemann, die nach drei Jahren im Beachvolleyball bei Düdingen wieder zum Hallenvolleyball zurückgekehrt ist, in den ersten beiden Sätzen ein sicherer Wert gewesen: Gut in der Serviceabnahme, mit einer starken Quote von 88 Prozent, gelangen ihr auch im Angriff drei Punkte.

An ihrer Stelle kam mit Ines Granvorka der routinierte Teamcaptain aufs Feld, die in der Abwehr Steinemann nahtlos ersetzte, aber im Angriff wohl nicht ganz deren Dynamik erreichte. Spielentscheidend war Steinemanns Ausfall angesichts der Kaderbreite bei Düdingen wohl nicht. Den zweiten Satz vermochten die Gäste indes nicht zur 2:0-Führung ins Trockene zu bringen, obschon sie bei 23:24 einen Satzball hatten. Der bulgarischen Topskorerin Ralina Doshkova unterliefen da zwei Fehler, die dem VC Kanti bei 26:25 einen Satzball einbrachten, den die eingewechselte Zuspielerin Irina Kemmsies mit einem Block verwertete.

Starker Block, schwacher Service
Trainer Nicki Neubauer hatte beim Stand von 17:19 den Doppelwechsel Kemmsies für Guyer und Smiljkovic für Wagner vorgenommen, der letztlich das Spiel in eine etwas andere Bahn lenkte. Im lange ausgeglichenen dritten Satz mussten die Schaffhauserinnen in der Schlussphase indes nochmals unten durch, nachdem Korina Perkovac mit 7 und Pia Leweling mit 5 Punkten im Angriff Akzente gesetzt hatten. Auch die Blockleistung war insgesamt mit 19:6 Punkten wieder sehr gut, doch vom Service kam zu wenig, und auch in der Abwehr erreichten die Freiburgerinnen die höhere Effizienz. Man hatte von Aussen das Gefühl, dass die Kantispielerinnen härter um ihre Punkte kämpfen mussten.

«Erst ab Mitte des vierten Satzes waren unsere Services gut», konstatierte auch Trainer Neubauer, «sonst hätten wir im Block noch mehr punkten können. Auch konnten wir oft nicht im ersten Tempo reüssieren». Die Aggressivität stieg dann aber im Kantiteam, nicht zuletzt weil Schiedsrichter Senad Dzankovic mit umstrittenen Pfiffen für Verärgerung auf Schaffhauser Seite sorgte, was Captain Katerina Holaskova auch die gelbe Karte eintrug. Einen 20:16-Vorsprung gab der VC Kanti im vierten Satz noch preis, doch Neubauers Time-out beim Stand von 21:21 brachte dann das Team doch noch auf die Siegesstrasse: Pia Leweling buchte die Punkte zum 24:23 und 25:23. Das Tie-Break musste die Entscheidung bringen.

Irina Kemmsies als Angreiferin
In diesem fünften Satz machte dann der VC Kanti schnell klar, wer den Sieg mehr wollte. Insbesondere die Zuspielerin Irina Kemmsies zeigte sich nun sehr mutig und machte mit drei verwerteten zweiten Bällen den Unterschied aus bis zum 15:8. «Das ist meine Spezialität», sagte die 23-jährige Deutsche mit schelmischem Lachen. Auch die Topskorerin Korina Perkovac (total 21 Punkte), Kelsie Payne (18) und Pia Leweling (16) trugen viel zum hart erkämpften Schaffhauser Erfolg bei. «Das ist vor allem für unsere Moral wichtig», freute sich Trainer Nicki Neubauer, der sein Team nun aufs Auswärtsspiel vom nächsten Freitag in Les Breuleux bei Franches-Montagnes vorbereitet.

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VC Kanti die nächste Aufgabe
Am kommenden Freitag reisen die Kanti-Spielerinnen in den Kanton Jura. Dort spielen sie in Les Breuleux gegen Franches Montagnes.

 

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